„Wie schlimm muss es um die öffentlich-rechtlichen Medien und die Meinungsfreiheit bestellt sein, wenn sich Ex-SWR-Intendant Peter Voss schon zum zweiten Mal innerhalb weniger Monate zu einem kritischen Text in der FAZ genötigt sieht?“

Mit diesen Worten reagiert der medienpolitische AfD-Fraktionssprecher Dr. Rainer Podeswa auf den aktuellen Beitrag des 82jährigen zur politischen und ideologischen Einseitigkeit des gebührenfinanzierten Rundfunks. „Dass Einseitigkeit schlimmer ist als Ausgewogenheit, war schon vor Jahrzehnten klar. Dass das ‚Merkel-Prinzip‘ der Alternativlosigkeit eher ‚einem perfektionistisch angelegten Gleichheitsdenken verpflichtet ist als anderen Grundwerten‘, auch. Warum aber hat er nicht schon damals gegengesteuert oder wenigstens sein warnende Stimme erhoben?“

Wie schon seine Kritik am öffentlich-rechtlichen Gendern kommt auch diese reichlich spät, moniert der SWR-Rundfunkrat. „Denn dass die 68er sich klar zu ihrem Ziel bekannten, die Gesellschaft in ihrem Sinne auch durch ‚die thematische Auswahl und inhaltliche Gestaltung der Nachrichten‘ zu verändern, wurde oft kolportiert. Die AfD hat diesen Missstand von Anbeginn kritisiert und genau darum die Forderung nach einem Ende des Gebührenzwangs erhoben. Darin jetzt von einem Alt-Intendanten flankiert zu werden, der auf Flüchtlingspolitik, Euro-Rettung oder Energiewende eine ähnliche Perspektive hat wie wir, ist eher traurig zu nennen. Denn Voss bestätigt auch meine jüngste Einschätzung zu seinem Nachfolger Kai Gniffke: Wenn der Journalistenberuf eher für kritische Geister attraktiv wäre, dann hätten die auch kritisch zu genau diesen Themen berichtet. Sie taten es nicht und sorgten für den Sieg der Gesinnungs- über die Verantwortungsethik. Ein Umsteuern ist nur noch mit uns möglich.“