Der medienpolitische AfD-Fraktionssprecher Dr. Rainer Podeswa hat SWR-Intendant Kai Gniffke (SPD) ein absurdes Journalismusverständnis vorgeworfen. „‚Der Journalistenberuf ist nun mal eher für kritische Geister attraktiv‘, lässt er sich heute zitieren. „Aha. Die Journalisten, öffentlich-rechtliche zumal, haben sich in den letzten Jahren bei Themen wie Migrationskrise, Corona, Gender, Klimawandel und Energiewende ja auch als ach so kritisch herausgestellt, selbstverständlich immer die Regierungsmaßnahmen hinterfragt und natürlich nie als Aktivisten gehandelt. Wenn er das ernst meint, wirft das ein bezeichnendes Licht auf die Parallelwelt, in der er und seinesgleichen sich inzwischen bewegen. Wieso nur musste er dann aber selbst schon mehrfach Einseitigkeit in der öffentlich-rechtlichen Berichterstattung einräumen, etwa beim Flüchtlingsbild oder bei Pegida-Berichten.“
Wer politisch also nicht linksgrün tickt, ist dann eher kein „kritischer Geist“, befindet der SWR-Rundfunkrat. „Das ist eine bemerkenswerte Haltung für einen ARD-Vorsitzenden, der kein Problem darin sieht, dass neun von zehn Volontären beim öffentlich-rechtlichen Rundfunk linksgrün wählen würden. Außerdem sei es ‚einfach eine Falschinformation‘, dass es keine konservativen Stimmen in der ARD gebe – obwohl dieser Vorwurf nicht erhoben worden war. Aber erst im Oktober hatte er zugegeben, dass das Meinungsspektrum in Kommentaren zu eng sei, und sich ein breiteres gewünscht: Ihm falle keiner ein, der sich in einem Kommentar für einen Weiterbetrieb von Kernkraftwerken aussprechen würde. Mit anderen Worten: Unter den mehr als 20.000 Mitarbeitern der neun ARD-Sender hegt jeder Sympathie für eine Meinung, die laut letzter FORSA-Umfrage nur 28 Prozent der deutschen Bevölkerung vertritt. Das ist, ich muss mich wiederholen, absurd.“