Für den medienpolitischen AfD-Fraktionssprecher Dr. Rainer Podeswa ist der Umgang mit dem Tübinger OB Boris Palmer (Ex-Grüne) ein Skandal. „Es ist nicht Palmer, der professionelle Hilfe braucht – es sind jene Ungebildeten, die einen ungestraft zum Nazi stigmatisieren dürfen, weil man Neger sagt. Hier wird Opfer-Täter-Umkehr betrieben! 2019 hatte ein AfD-MdL vor dem Landesverfassungsgericht Mecklenburg-Vorpommern noch mit einer Organklage Erfolg: Ein Ordnungsruf für den Gebrauch von ‚Neger‘ im Landtag war unzulässig. Hier wussten die Richter noch faktenbewusst zu argumentieren. Wer heute meint, mit dem Wort kontextfrei die Differenz der Hautfarben zu bezeichnen, wird mit der Unterstellung von Vertretern behaupteter Mehrheiten konfrontiert, die den Subtext betonen und Rassismus interpretieren. Das ist wissenschaftlich unerträglich! Ich respektiere Palmers Parteiaustritt zutiefst, halte ihn aber für eine Kapitulation des gesunden Menschverstands vor dem grünen Menschenunverstand.“
Palmer hat nichts falsch gemacht
Podeswa verweist darauf, dass Stephan Remmler 1992 in Köln auf einem von der Initiative „Arsch huh, Zäng ussenander“ veranstalteten Konzert noch gesungen hatte: „Mein Freund ist Neger“, um zur Verbundenheit mit Menschen anderer Hautfarbe aufzurufen. „Heute ist das Wort Grund für die soziale Ächtung konservativer Politiker. Was soll da in den letzten gerade mal 31 Jahren passiert sein? Das Wort, das für ‚Schwarzer‘ in Ableitung aus dem französischen Wort nègre, dem spanischen ‚negro‘ und letztlich dem lateinischen ‚niger‘ zurückgeht, wurde in den deutschen Wortschatz aufgenommen vom Lexikografen Johann Christoph Adelung – und war mitnichten eine früher in Deutschland gebräuchliche rassistische Bezeichnung für Schwarze, wie es heute medial behauptet wird. War ausnahmslos jeder Nutzer der deutschen Sprache ‚früher‘ Rassist? Wenn die Stuttgarter Zeitung heute kommentiert, dass darüber, ob ein solches Wort benutzt werden darf, diejenigen entscheiden sollen, die es betrifft, dann ist das ein unerträglicher Kotau vor einer Minderheit, die sich anmaßen soll, der Bevölkerungsmehrheit ihr Kommunikationsverhalten vorzuschreiben. Das ist nicht hinzunehmen.“