Der medienpolitische Fraktionssprecher und SWR-Rundfunkrat Dr. Rainer Podeswa hat der ARD vorgeworfen, sich mit der kurzfristigen Programmänderung zugunsten Annalena Baerbocks zum Grünen-Sprachrohr zu degradieren. „Vorwürfe eines mehrfach frisierten Lebenslaufs, verspätet gemeldete Einnahmen, sinkende Zustimmungswerte und ein ganz schwaches Magdeburger Wahlergebnis: Die Umfragekönigin ist im Sinkflug. Und prompt hat die ARD nichts Besseres zu tun als vier Tage nach dem desaströsen Wahlsonntag ihr Programm zu ändern, zur besten Sendezeit 20.15 Uhr das Format ‚Farbe bekennen‘ mit Baerbock in die Primetime zu hieven und den Bozen-Krimi auf 20.30 Uhr zu verschieben – ‚Stellung beziehen‘ nennt das der Sender. Das ist nichts anderes als der devote propagandistische Versuch, eine grüne Bundesregierung zu installieren. Ein Versuch, der nur noch von der Fremdscham übertroffen wird, diesem als Journalismus getarnten Medienputsch auch noch offenen Auges folgen und ihn bezahlen zu müssen.“

Der Fraktionsvize stört sich vor allem daran, dass die Kanzlerkandidatin zwar der kleinsten im Parlament vertretenen Partei angehört, ihre mediale Dominanz hingegen selbst Kim Jong Un neidvoll nach Westen blicken lässt. „Es war schon kein Ruhmesblatt für das ZDF, als der Sender Helmut Kohl ein Gefälligkeitsinterview zur Parteispendenaffäre einräumte. Aber die ARD übertrifft das locker. Ich erinnere daran, dass Baerbock schon 2019 mit 13 Auftritten Talkshow-Königin war. Während Unionspolitiker 91 und die Grünen immerhin 39 Auftritte hatte, kam die AfD als größte Oppositionsfraktion auf gerade 13 Auftritte – so viele wie Baerbock allein. Man stelle sich vor, die AfD-Stimmprognosen in Baden-Württemberg wären im Januar zurückgegangen, und der SWR hätte eine Sondersendung mit Alice Weidel ins Programm gehoben! Das Vorgehen der ARD verwundert allerdings nicht angesichts jener legendären Umfrage vom letzten November, wonach über 57 % der Sendervolontäre grün und satte 92 % gar grün-rot-rot wählen. Wenn aber die Präferenzen von Redakteuren so krass von jenen der Gebührenzahler abweichen, ist es praktisch nicht nur unmöglich, den Sendeauftrag zu erfüllen, sondern umgekehrt auch möglich, einseitig Ideologie für eine genehme Partei zu transportieren. Die Sendung ist ein weiterer Beleg für unsere Forderung, die GEZ abzuschaffen.“