„Wer Trash zu Gangstern, Junkies und Huren produziert, dem geht es offenbar um Quoten gemäß dem Motto ‚Auffallen um jeden Preis‘.“ Mit diesen Worten kommentierte Fraktionsvize und SWR-Rundfunkrat Dr. Rainer Podeswa den SWR3-Podcast „Der Gangster, der Junkie und die Hure“, der auch im regulären Radioprogramm des meistgehörten Radiosenders Deutschlands beworben wird. „Der öffentlich-rechtliche Rundfunk in Deutschland hat damit einen weiteren Tiefpunkt erreicht, mit Familienfreundlichkeit ist es da sofort vorbei. In Anbetracht der Tatsache, dass der öffentlich-rechtliche Rundfunk bei ausnahmslos jeder Gelegenheit eine Unterfinanzierung beklagt und androht, dass das dadurch erzwungene Sparprogramm auf Kosten der Inhalte gehen müsse, kann man nur noch den Kopf schütteln. Es ist generell nicht Aufgabe des SWR, überhaupt Podcasts anzubieten. Und es ist auch ganz sicher nicht die Aufgabe des SWR, zweifelhafte Gestalten zu Vorbildern zu machen. Ich beglückwünsche die Handelnden der Show, wenn sie ihr Leben wieder in den Griff bekommen haben, aber das ist kein Grund dafür eine eigene Sendung bei einem öffentlich-rechtlichen Sender zu bekommen.“

Deutschland macht sich mal wieder zum Witz mit seinen aufgeblähten öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten, die offenbar noch immer nicht wissen, wofür sie ihre Milliarden ausgeben sollen, befindet Podeswa. „Der öffentlich-rechtliche Rundfunk bekam seine von Quoten und Werbung unabhängige Finanzierung gerade deshalb, damit er Qualität bei der Grundversorgung abliefern kann. Es ist daher nicht nötig, als nächstes eine Podcast-Fortsetzung wie ‚Der Kinderschänder, der Auftragskiller und die Satanistin‘ anzubieten. Der SWR muss sich im Gegenteil dringend auf seine Kernaufgaben besinnen! Selbst die neue Justizministerin Marion Gentges (CDU) befürchtete heute falsche mediale Darstellungen des Rechtssystems und erklärte, Justiz und Verbrechensbekämpfung seien keine Unterhaltung. Herr Gniffke, haben Sie überhaupt noch Überblick und Kontrolle über den Unsinn, den Ihr Sender mit seinem Milliardenbudget macht? Für diese Rundfunkgebühr müssen Millionen Bürger hart arbeiten!“