Der medienpolitische AfD-Fraktionssprecher Dr. Rainer Podeswa hat die jüngste Allensbach-Umfrage zur Corona-Berichterstattung als Armutszeugnis für die deutsche Publizistik gewertet. „Natürlich gibt es zwischen RTL und arte oder FAZ und taz Unterschiede. Dennoch gaben 46 Prozent der Befragten an, dass die Medien ‚Panikmache‘ betreiben würden. Und nur noch 28 Prozent finden, sie bekämen aus den Redaktionen des Landes ein ‚wirklichkeitsgetreues Bild‘ geliefert. Das ist medial verstörend und demokratietheoretisch verheerend. Aber es passt zu den Klagen über den eigenen Berufsstand, wie sie Ole Skambraks (Ex-SWR) oder Tim Röhn (Welt) schon vor Monaten äußerten, nämlich Skepsis und Kritik als schädlich zu stigmatisieren. Springer-Chef Matthias Döpfner beklagte gerade, dass einerseits viele Medien dächten, sie müssten einem politischen Lager angehören und dessen Sichtweise oder Vorurteile mit ihrer Berichterstattung verstärken. Andererseits würden insbesondere einige jüngere Journalisten keine klare Grenze zwischen Journalismus und Aktivismus ziehen.“

Podeswa erinnert daran, dass das Vertrauen in die Medien auch schon während der Flüchtlingskrise sehr gelitten hatte. „So sehr, dass sich der damalige Zeit-Chefredakteur Giovanni di Lorenzo später gar bemüßigt fühlte, um Entschuldigung zu bitten. Die steht allerdings bis heute aus von Christian Vooren, der im selben Blatt vor wenigen Wochen behaupten durfte, dass es jetzt einen ‚scharfen Keil‘ braucht: ‚Einer, der die Gesellschaft spaltet‘ und ‚den gefährlichen vom gefährdeten Teil der Gesellschaft‘ trennt, damit ‚Ruhe ist vor diesem Geschrei‘. Das Allensbacher Ergebnis zeigt, dass viele Bürger nicht nur diese unwissenschaftliche, menschenverachtende, ja totalitäre Berichterstattung bemerkten. Da kündet es von unsäglicher Arroganz, ohne empirische Untersuchungen von ‚lautstarken Minderheiten‘ zu schwadronieren, wie dies der Tübinger Medienwissenschaftler Bernhard Pörksen jetzt beim RND tat. Ich kann nur an die Medien appellieren, aus diesem Schuss vor den Bug die richtigen Schlüsse zu ziehen.“