Der medienpolitische AfD-Fraktionssprecher Dr. Rainer Podeswa hat der Forderung der Zeitschriftenverleger in Deutschland nach einer raschen staatlichen Förderung von Pressehäusern erneut eine Absage erteilt. „Die Forderung wird nicht richtiger, je öfter und lauter sie wiederholt wird wie jetzt vom Hauptgeschäftsführer des Verbands Deutscher Zeitschriftenverleger VDZ, Stephan Scherzer. Printprodukte sind aufgrund des digitalen Wandels Auslaufmodelle. Dass Papier- und Energie- und natürlich auch Zustellungskosten steigen, gerade auf dem Land, sind Binsenweisheiten. Aber mich stört am meisten, dass publizistische Misserfolge staatlich alimentiert werden sollen – mit der Begründung, den befürchteten ‚zahlreichen Titeleinstellungen‘ zu begegnen. Aber wenn sich ein Produkt nicht mehr verkauft, egal ob in der Stadt oder im ländlichen Raum, hat es am Markt nichts mehr verloren.“

Offensichtlich haben die Verleger zwei getrennte Kassen: Eine für den Gewinn und eine für die Vertriebskosten, erkennt der Fraktionsvize. „Das ist unredlich und verschleiert die wahre Ursache namens Auflagenrückgang, der sich allein beim Reutlinger Generalanzeiger auf 26,9 Prozent seit 1998 beläuft. Dieser Rückgang hat viel mit der Staatshörigkeit der Journalisten und der Glaubwürdigkeitskrise des Berufsstands zu tun. Für den Tübinger Medienwissenschaftler Bernhard Pörksen müsse Journalismus unbedingt erhalten werden, da er in einer Demokratie ‚systemrelevant‘ sei – das Wort kennen wir seit der Bankenkrise. Subventionen aber fördern nicht die journalistische Unabhängigkeit, sondern führen zur Huldigung der Subventionierenden. In einer Marktwirtschaft wird Journalismus aber von marktwirtschaftlich agierenden Verlagen nach den Gesetzen von Nachfrage und Angebot produziert. Alles andere ist Sozialismus – und der hatte einst mit viel Geld seine Propaganda verbreitet.“