„Die Kritik an der WDR-Entscheidung, die antisemitisch sozialisierte Journalistin Nemi El-Hassan nicht als ‚Quarks‘-Moderatorin antreten zu lassen, offenbart die ganze Verlogenheit einer Social-Media-Debatte, die nicht nur nach ‚richtigen‘ und ‚falschen‘ Inhalten unterscheidet, sondern auch nach ‚richtigen‘ und ‚falschen‘ Likes ausgrenzt.“ Mit diesen Worten reagiert der medienpolitische AfD-Fraktionssprecher Dr. Rainer Podeswa auf entsprechende Kommentare in der Presselandschaft von heute. „Das Problem sei laut WDR-Intendant Tom Buhrow weniger El- Hassans Teilnahme an einer antisemitischen Al-Kuds-Demonstration vor sieben Jahren, für die sie sich entschuldigt hatte, sondern ‚problematische Likes‘ auf dem Account ‚Jewish Voice for Peace‘. ‚Ein Like ist eben kein Wahlzettelkreuz, kein Ausdruck unbedingter Affirmation‘, nimmt die Berliner Zeitung heute die Journalistin in Schutz. Entweder liegt es an der Person oder den gelikten Inhalten – bei der AfD wurde und wird dagegen genau diese Argumentation ins Feld geführt.“

Und mit dieser Argumentation wird nicht nur denunziert und diffamiert, weiß der Fraktionsvize. „Ich erinnere daran, dass die SPD-Fraktion im Hessischen Landtag 2017 Angela Prokoph-Schmitt beschuldigte, sie verteile auf ihrer Facebook-Seite reihenweise Likes an AfD-Politiker – Frau Prokoph-Schmitt war unabhängige Bürgermeisterkandidatin in Seligenstadt, Mitglied der CDU Mainhausen und Geschäftsführerin des Depeschen-Verbundes. HR-Info denunzierte ein Vorstandsmitglied der Seligenstädter CDU als ‚Alleingesellschafter einer Firma im Unternehmensgeflecht‘ um den Depeschen-Verbund, der gar der Verbreitung NPD-naher Inhalte geziehen wurde. Und ich erinnere vor allem an den designierten Justizminister Sascha Ott, den die CDU in Mecklenburg-Vorpommern im Zuge der Koalitionsbildung 2016 zurückzog, weil er bei Facebook AfD-Einträge mit ‚Gefällt mir‘ markiert hat. Die Vorsitzende der Linksfraktion, Simone Oldenburg, dröhnte damals: ‚Eine angeblich fachlich versierte Person entpuppt sich als Sympathisant fremdenfeindlicher und rassistischer Parolen der AfD`. Komisch, dass fünf Jahre später all das vergessen ist, um eine Journalistin mit Migrationshintergrund koste es was es wolle ins öffentlich-rechtliche Fernsehen zu bringen. Aber mit unseren Zwangsgebühren auch noch Antisemitismus zu finanzieren – davor schreckte selbst der linke WDR zurück. Die Entscheidung gegen El-Hassan war die einzig richtige.“