Der finanzpolitische AfD-Fraktionssprecher Dr. Rainer Podeswa hat Verkehrsminister Winfried Hermann (Grüne) staatlich subventionierten Wahlkampf vorgeworfen. „Auf die Idee von Döner-Gutscheinen, um über 12jährige zum Impfen zu motivieren, folgen jetzt reale Brezeln, um, wie es offiziell heißt, Pendler zum Umstieg aufs Fahrrad zu bewegen – auf diesem Niveau bewegen sich im Südwesten neuerdings politische Innovationen. Doch was sich absurd anhört, hat eine knallharte ideologische Agenda: Just in der Woche vor der Bundestagswahl verteilt Hermann an seine Kernklientel Geschenke. Wie wusste schon Brecht: ‚Erst kommt das Fressen, dann die Moral‘. Da kann er die Brezeln auch gleich im Wahllokal verteilen.“

Der Fraktionsvize ärgert sich vor allem über die vorgeschobene Begründung. „‚Lassen Sie sich Ihr Engagement für Ihre eigene Gesundheit und den Klimaschutz durch eine kostenlose PendlerBrezel belohnen‘, tönt Hermann. Dabei kann der vorgebliche Pendler schon allein dadurch mogeln, dass er in einer teilnehmenden Filiale nur einen Fahrradhelm vorzeigen muss. Viel schlimmer aber ist, dass er dadurch von den gravierenden Lücken bei der Radfahrausbildung des Nachwuchses ablenkt, die wegen Corona entstanden sind. 2020 nahmen rund 37 600 Schulkinder an der eigentlich verpflichtenden Schulveranstaltung teil – im Vergleich zum Jahr 2019, also vor der Pandemie, ist das ein Rückgang von mehr als 60 Prozent. Das sind die Probleme, vor denen das Land steht – und nicht die Rettung der Welt durchs Fahrradfahren oder gar Brezelessen.“