Der medienpolitische AfD-Fraktionssprecher Dr. Rainer Podeswa hat Jan Böhmermanns (ZDF) Forderung eines Bildschirm-Verbots für Andersdenkende als Indiz für die umfassende Totalisierung der Gesellschaft verurteilt. „Der Studienabbrecher und selbsternannte Satiriker hat in seiner Argumentation die Virologen Kekule und Streeck mit dem Attribut menschenfeindlich verbunden. Zugleich fragte er sich, warum man Menschen eine Bühne biete, ‚die eine Meinung vertreten, die man nur deswegen veröffentlicht, weil man sagt, man muss auch die andere Seite sehen‘. In dieser Aussage vereinen sich aktivistischer Größenwahn und moralistische Arroganz: Trunken vom Glauben an die eigene Überlegenheit und den Besitz der Wahrheit diskriminiert er alles und jeden, dessen Position auch nur um 5 Grad von seinem Standpunkt abweicht. Damit entpuppt er sich als Gegner von Vielfalt, fachlichem Diskurs, freiem Denken, freier Meinungsäußerung und den Prinzipien einer freien Wissenschaft. Angesichts dieser wahnhaften Idee von Meinungsselektion frage ich mich, ob Böhmermann mit Blick auf seine uferlose Anmaßung bei milden Kritikern wie Streeck für Wissenschaftler wie Bhagdi oder Wodarg Folter mit anschließender Internierung fordern würde, wenn er sich in entsprechender Machtposition befände. Da hätte selbst Stalin Angst bekommen.“

Podeswa ärgert sich daneben, dass Böhmermann seine gebührenfinanzierte Cancel Cultur auf Twitter fortsetzte. „‚Meinungen im öffentlichen Raum sollten einer strengen, umfassenden medialen und gesellschaftlichen Qualitätskontrolle standhalten, ihre öffentliche Repräsentation nach Qualität erfolgen müssen, schreibt er. Das könnte auch aus Maos Feder stammen. Wer unliebsame Argumente nicht sichtbar machen will, denkt ganz klar faschistisch. Faust suchte nur nach der absoluten Wahrheit, Böhmermann hat sie schon längst, und Mephisto dient ihm und nicht umgekehrt. Ich erinnere an das achte Thesenpapier der ‚Autorengruppe Corona‘, das Ende August die Verwischung der Rollenverteilung von beratender Wissenschaft, entscheidender Politik und kommentierenden Medien beklagte; vor allem ‚von Medien, die für sich in Anspruch nahmen, zwischen guten und schlechten Virologen zu unterscheiden, um letztere aktiv zu bekämpfen, sich also als Instanz der Ab- und Zuerkennung wissenschaftlicher Reputation gerierten‘. Diesem ‚Anspruch‘ frönt auch Böhmermann als Leuchtfeuer der totalen Intoleranz, dem wir auch noch das schöne Leben finanzieren. Perfekter kann man die widerlichen Umtriebe des gegenwärtigen Öffentlich-Rechtlichen Rundfunks nicht sichtbar machen. Wenn das die Zukunft der Meinungsfreiheit in diesen Sendern sein soll, sehe ich nicht nur für die Demokratie schwarz.“