„Fahrrad predigen, aber Helikopter fliegen“ – mit diesen Worten fasst der finanzpolitische Fraktionssprecher Dr. Rainer Podeswa die Antworten der Landesregierung auf seine Anfrage (Drs. 16/9800) zusammen. „Über 30 Mal reisten Ministerpräsident Winfried Kretschmann oder sein Stellvertreter Thomas Strobl während der aktuellen Legislaturperiode mit einem Polizeihubschrauber zu Terminen. 22 Termine fallen auf den Ministerpräsidenten, 9 Termine auf seinen Stellvertreter. Bei ausnahmslos allen Terminen wird als Grund angegeben, dass aus zeitlichen Gründen keine andere Anreise möglich gewesen sein soll. Von einem angeblich ‚grünen‘ Ministerpräsidenten hätte ich die Erkenntnis erwartet, dass auch mal ein Grußwort per Video genügt.“

Stattdessen lässt man sich wie ein Rockstar zum Wandern ins Naturschutzgebiet, zu Universitätsveranstaltungen, zu Messen, zu Festen und zu Unternehmensveranstaltungen einfliegen, kritisiert der Fraktionsvize. „Ich verstehe völlig, dass es Minister Strobl wichtig ist, pünktlich zur Versammlung des Feuerwehrverbandes zu kommen – aber das rechtfertig keinen Polizeihelikopter-Einsatz. Genauso ist es inakzeptabel, dass der Ministerpräsident mit Mitarbeitern sich 669 km zur Teilnahme an einer ZDF-Aufzeichnung fliegen lässt. Der öffentlich-rechtliche Rundfunk hat in ganz Deutschland Studios, da muss es bei Terminkonflikten eben eine Live-Zuschaltung tun.“