Rund 500 mitarbeiterbesetzte Geschäftsstellen haben die Sparkassen seit 2011 in Baden-Württemberg geschlossen. Selbstbedienungsstellen eröffneten sie gerade einmal 120. Ähnlich sieht es bei den Volks- und Raiffeisenbanken aus.

Während die Banken immer mehr Leistungen nur noch kostenpflichtig anbieten und die Preise erhöhen, sowie gleichzeitig keine Zinsen mehr bezahlen, ziehen sie sich auch noch aus der Fläche zurück und schließen hunderte Filialen. Das ist eine fatale Entwicklung.

Die Schuld trifft aber nicht diese Banken, sondern es ist die zwingende Folge der Niedrigzinspolitik der Europäischen Union. Diese nimmt den Sparkassen die Möglichkeit, aus dem nicht-spekulativen Bankgeschäft die zur flächendeckenden Versorgung notwendigen Deckungsbeiträge zu erwirtschaften. Dazu kommt immer mehr Bürokratie. Dieses Problem lässt sich nur durch eine neue EU-Politik lösen, denn die aktuelle EU-Finanzpolitik wirkt sich massiv und nachteilig für Baden-Württemberg und die Bürger aus.

Die Pressemitteilung dazu:

Dr. Rainer Podeswa MdL: Sparkassen und Volksbanken befinden sich flächendeckend auf dem Rückzug

In einer Antwort auf eine kleine Anfrage des finanzpolitischen Sprechers der AfD-Fraktion im Landtag von Baden-Württemberg, Dr. Rainer Podeswa, hat die Landesregierung dargestellt, dass seit 2011 bei den Sparkassen rund 500 mitarbeiterbesetzte Geschäftsstellen geschlossen wurden. Die Anzahl an SB-Stellen hat im Vergleich gerade einmal um über 120 zugenommen. Dr. Rainer Podeswa hierzu: „Wir haben bei den Sparkassen und ebenso auch bei den Volks- und Raiffeisenbanken einen starken Rückzug aus der Fläche – viele Filialen machen zu. Die Sparkassen sollen laut Sparkassengesetz eine angemessene und ausreichende Versorgung aller Bevölkerungskreise sowie des Mittelstandes sicherstellen. Die Kunden, die nicht so mobil sind, und der Mittelstand, der Ansprechpartner verliert, werden durch den Rückzug auf weiter Flur alleine gelassen. Die Sparkassen sollten die Spardosen der Kommunen sein – der Rückzug ist für alle Seiten fatal.“

 

Aktuelle Finanzpolitik der Europäischen Union schadet dem Land Baden-Württemberg

Den Grund sieht Dr. Podeswa weniger bei den Sparkassen als in der EU-Politik: „Schuld sind weniger die Sparkassen selbst als die Niedrigzinspolitik der Europäischen Union. Diese fatale Politik nimmt den Sparkassen die Möglichkeit, aus dem nichtspekulativen Bankgeschäft die zur flächendeckenden Versorgung notwendigen Deckungsbeiträge zu erwirtschaften. Verschärft wird diese Situation noch durch die hohen bürokratischen Hürden aus Basel III. Die Sparkassen können oft nicht anders, als auch in unserem relativ wohlhabenden Bundesland die teuren mitarbeiterbesetzten Geschäftsstellen zu schließen. Hier brauchen wir in der Wurzel eine neue EU-Politik, denn die aktuelle EU-Finanzpolitik schadet dem Land Baden-Württemberg und den Bürgern.“

Quelle der Zahlen: Landtag von Baden-Württemberg, Drucksache 16/3508, Anfrage von Dr. Rainer Podeswa an die Landesregierung zur Schließung von Raiffeisenbanken und Sparkassen