Justizvollzugsbeamte, umgangssprachlich „Gefängniswärter“ genannt, sollen in Baden-Württemberg künftig Arabisch lernen. Das Land stellt dafür finanzielle Mittel bereit.

Noch vor etwa sechs Monaten berichtete unser Justizminister Guido Wolf (CDU), dass die Justizvollzugsanstalten (JVA) noch über 1.000 freie Plätze hätten. In den aktuellen Haushaltsberatungen für das Finanzjahr 2017 berichtete der Herr Minister dann, dass die Strafvollzugsanstalten überbelegt sind. Es gibt also mehr als 1.000 neue Straftäter. Weiter berichtete die Landesregierung, vertreten durch Justizminister Wolf, dass insbesondere die Untersuchungsgefängnisse seit einigen Monaten dramatisch überfüllt sind. Ausländeranteil: über 70%!

Die Situation ist also angespannt. Justizminister Wolf sieht sich daher dazu veranlasst, im neuen Landesbudget 150.000 Euro für Sprachkurse für die Justizvollzugsbeamten zu verlangen. Damit sollen diese 2017 Alltags-Englisch, Französisch und Arabisch lernen, um ihre Aufgabe auch weiterhin wahrnehmen zu können.

Dr. Podeswa fragte Herrn Wolf daher weiter, ob diese Fremdsprachenkenntnisse somit künftig zu den Anforderungen an Justizvollzugsbeamte gehören. Dies konnte er glücklicherweise noch verneinen. Kein Wunder – das Land bezahlt für den späteren Spracherwerb ja.

Warum nun aber wohl diese neuen Sprachkenntnisse in Gefängnissen notwendig sind?

 

 

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Der Flüchtlingsstrom hat in den baden-württembergischen Gefängnissen zu Überbelegung geführt. „Im Moment muss man feststellen, dass die Zahl der Gefangenen nach jahrelang rückläufiger Tendenz flüchtlingsbedingt sehr stark zugenommen hat“

Bevor es nun aber Vorurteile gegen Flüchtlinge gibt:

“In absoluten Zahlen sind die größten Gruppen aber die Türken und Rumänen.”